PRESSEMITTEILUNG
Richard Oetker spricht über seine Erfahrungen als Entführungsopfer. Erlös des Vortrages geht zugunsten der Opferhilfe „WEISSER RING e.V.“
Richard Oetker, Chef der gleichnamigen Firmen-Gruppe, spricht auf Einladung des Lions Club Baden-Baden Hohenbaden über seine dramatische Entführung vor 38 Jahren.
1 9 7 6 – Die Bilder einer der spektakulärsten Entführungen der Bundesrepublik sind vielen von uns noch heute in Erinnerung. Wie konnte ein derartiges Schicksal verarbeitet werden? Was sind Primär- und was Sekundär-Opfer? Und woher nimmt man die Kraft, wieder zu vertrauen? Richard Oetker gibt Einblicke in seine unfassbare Lebensgeschichte.
Oetker weiß, wovon er spricht. Am 14. Dezember 1976 lauerte der Kfz-Tüftler und Freizeit-Barkeeper Dieter Zlof ihm an der Universität Weihenstephan bei München auf – und entführte den damals 25-jährigen Industriellensohn. 47 Stunden war Oetker in einer engen Kiste eingesperrt. Er wurde schwer verletzt unter anderem an der Lunge, hatte mehrere Wirbel und beide Hüften gebrochen, verursacht durch einen Stromschlag. Seine Familie zahlte für seine Freilassung 21 Millionen D-Mark. Oetker ist bis heute schwer gehbehindert.
Trotzdem der Täter überführt und zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde, leugnete Dieter Zlof stets die Tat. Letztendliche Bestätigung fand das Verbrechen erst nach 21 Jahren. Dieter Zlof wurde beim Versuch das Lösegeld rein zu waschen, in einem Londoner Hotel mit Unterstützung von Scotland Yard gefasst.
Nach einem Verbrechen steht der Täter im Mittelpunkt. Aber wer erinnert an die Opfer? Richard Oetker, der sich bei der Opferhilfsorganisation Weißer Ring engagiert, will allen Opfern Mut machen, ihr Schicksal stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Er fordert einen besseren Opferschutz.
Die Öffentlichkeit sollte viel mehr, den Belangen von Verbrechensopfern als den Lebensumständen der Täter ihre Aufmerksamkeit schenken. Dabei sollte auch jede Bagatellisierung von Verbrechen durch eine verharmlosende Sprache vermieden werden. Ein Einbrecher ist daher auch nicht etwa nur ein „ungebetener Gast“, sondern schlicht ein Krimineller.“ Fordert auch die Präsidentin des LIONS Club Baden-Baden Hohenbaden, Daniela Range-Ditz. Sie übergab Richard Oetker im Anschluss an seinen Vortrag, einen Scheck in Höhe von 7 000 € zugunsten der Opferhilfe „WEISSER RING e.V.“
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